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Einen rausg'haut!

IMGP0528

Hallo Freunde,

da ich mir in diesem Jahr vorgenommen habe, ein paar Rennen der Ritchey Mountain Bike Challenge, zu fahren, führte kein Weg am Canary-Bike Marathon vorbei. Am Mittwoch bin ich nach Las Palmas gestartet und da ich mich in eine Zimmerbörse eingeloggt habe, war ich sehr gespannt mit wem ich mir die Bude teilen muß. Ich bin sehr positiv überrascht worden. Mein Zimmerpartner für die Zeit hieß  Tino und kommt aus Murnau. Ok, ein Bayer, aber sonst ein Pfundskerl. Nein, Spaß beiseite, ich denke die Chemie hat gepasst. Schaut euch mal seine Geschichte unter www.tinokaessner.de an. Die Unterbringung war sehr gut. Essen gut, alles gut. Nochmals ein besonderes Lob an Petra Wohnisch und ihr Team. Der Vorortmechaniker im Hotel versteht sein Handwerk. Er hat in mühsamer Kleinarbeit Tino’s vom Flug lädierte Bremsscheiben gerichtet und nach getaner Arbeit grad mal nen 5er verlangt. Jeder Radlmonteur in Deutschland hätte die Dinger in die Tonne gekloppt, so krumm waren die. So, nun zum Marathon. Da ich bei der Startnummernvergabe eine falsche Farbe bekommen habe und es erst im Hotel gemerkt habe, musste ich auf der Mittelstrecke starten. Na, egal. Eigentlich sollte in Startblöcken mit 5 Minuten Verzögerung gestartet werden, aber auch das haben die Kanaries nicht hinbekommen. So bewegte sich das bunt gemischte Feld, angeführt von einem Motorrad, egalisiert aus dem Parc del Sur ca. 4 Km stadtauswärts. Ich befand mich im vorderen Drittel als es durch eine Trillerpfeife angekündigt, losging. Zuerst ging es eine stätig ansteigende Asphaltstraße ca. 11 Km hinauf. Auf diesem Stück hatte ich echte Probleme das hohe Tempo in der ersten Spitzengruppe mitzugehen. Ich hatte auf diesem Strassenbelag das Gefühl, als wenn mich jemand festhält. Dann gings ziemlich steil auffi, auf die Krone einer Staumauer. Von da an gings abwechselnd auf felsigem oder Schotteruntergrund bergauf. Ich fühlte mich saugut und konnte meine Kraft voll auf’s Pedal bringen. Nach ein paar Abfahrten gings nach der Verpflegung weiter aufwärts. Dann kam eine Gegenverkehrpassage. Und von KM 40  an, gings bergab. Und es ging bergab. Holla, die Waldfee! Superschnelle Abfahrten wechselten sich mit Geröllfeldern, mit Steinen so groß wie Kinderköpfe ab. Einmal die falsche Linie und raus. Ich habe noch nie so viele Durchschläge oder kaputte Laufräder gesehen. Stürze natürlich auch. Dann gings zu guter letzt durch das berüchtigte Flussbett. Mal rechts, mal links wurde man immer wieder durch den Fluss geschickt. Hohes Tempo, kurze steile Abfahrt, Bremse offen. Linie gepeilt, muss passen, voll durch und sofort voll Druck aufs Pedal um die steile Rampe auf der anderen Seite wieder rauf zu kommen. Vier von sechs dieser technisch sehr anspruchsvollen Durchfahrten waren überhaupt nur fahrbar. Die anderen beiden waren zu steil und felsig. Dann kam noch eine Felspassage die fies nach links zum Fluss abfiel. Dann wieder rauf aufs Rad. Wo sind meine direkten Kontrahenten? Sichtweite! Auf der darauffolgenden Schotterpiste konnte ich zwar wieder ran-, aber nicht mehr vorbeifahren. Zu kräftezehrend waren die vorangegangenen Passagen. Auf dem letzten KM kam nochmal ein besonderer Leckerbissen. Durch die Regenfälle im Februar ist eine Art Schilfgras so hoch im Flussbett gewachsen, daß man die Steine erst sehr spät sehen konnte. Wenn man zu langsam war, unfahrbar. Also voll drüber und richtig Gummi lassen. Dann gings zum Ziel im Parc. 65km, 1250 hm in 1:59:irgentwas. Bedeutet im Klartext AK 1 Gesamtklassement 3. H.-P. Obwaller siegte mit 1:55:29! Ich will nicht bestreiten, daß ich vom technischen Defekt oder Sturz eines potenziellen Anwärters provitiert habe. So ist Marathon! Einhellige Meinung im Ziel war, daß es in diesem Jahr ein wahnsinnig schnelles Rennen gewesen ist. Die müssens wissen.

Rundrum eine sehr schöne Veranstaltung. Besonders das Wetter!

Euer Henning

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